Am Sonntag, 11. Juli 2021, um 11 Uhr, übergeben Hannoveraner Pferdezüchter und die Landvolk-Kreisverbände Hannover, Lüneburger Heide und Mittelweser an der Reithalle des Reitvereins Rodewald, Krummende 24, 31637 Rodewald, rund 3.000 Unterschriften von Züchtern, Reitern, Nutztierhaltern und betroffenen Bürgern aus dem Streifgebiet des Rodewalder Wolfsrudels an die Abgeordneten der Region.
Tierhalter und Bürger kommen dort zu Wort und fordern
- die sofortige Einführung eines echten Wolfsmanagements, inklusive einer Bestandsregulierung in Niedersachsen und auf Bundesebene,
- die Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Ausgleichszahlungen für alle Schäden eines Tierhalters, die nachweislich oder wahrscheinlich durch einen Wolf verursacht wurden
- eine deutliche Verbesserung der Förderbedingungen für Schutzmaßnahmen für Weidetiere vor Übergriffen durch Wölfe
Laut Wolfsmonitoring leben in Niedersachsen aktuell im laufenden Jahr 2021 36 Rudel und zwei Wolfspaare, welche in Summe ca. 350 lebende Wölfe Tiere im Bundesland bedeuten. Mit Blick auf die Entwicklung der Population kann die Anzahl auf insgesamt ca. 450 bis 500 Tiere bis Ende dieses Jahres steigen. Was für den Artenschutz als erfreulich anzusehen ist, hat sich in den letzten Jahren zu einem massiven Problem nicht nur für die Weidetierhaltung, vielmehr für den gesamten ländlichen Raum entwickelt. Die stetig steigende Zahl von Nutztierrissen und Begegnungen mit Wölfen auf Feldern, in Wäldern und zunehmend auch in dörflichen und städtischen Räumen, sorgen für erhebliche emotionale wie wirtschaftliche Schäden bei den Betroffenen und hinterlassen wachsende Verunsicherung und Ängste. Etwaige Schutzmaßnahmen speziell für Tierhalter sind nicht nur kostspielig, sie übersteigen oftmals die Wirtschaftlichkeit und den zeitlich zumutbaren Aufwand. Nicht selten führt das in der Konsequenz zur Aufgabe der Tierhaltung bzw. zur Einzäunung unserer schönen Kulturlandschaft mit Auswirkungen auf die touristische Entwicklung des ländlichen Raums als wichtiges wirtschaftliches Standbein.