Aktionsbündnis Aktuelles Wolfsmanagement im LBZ Echem

Pferdeland Niedersachsen GmbH

Vertreter des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement trafen sich am 29. März im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum in Echem. Dort wurde kürzlich die neue Demonstrationszaunanlage zum Thema Herdenschutz fertiggestellt. Die Veranstalter nahmen dies zum Anlass sich die Anlage vorzustellen zu lassen und sich über die vergangenen und zukünftigen Entwicklungen zum Thema Wolf auszutauschen.

Neun Teilnehmer trafen sich, unter Berücksichtigung aller Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln vor Ort im LBZ Echem. Mit anwesend waren Vertreter des Landvolk Niedersachsen, der Weidetierhalter Deutschland e.V., des Fördervereins der Deutschen Schafhalter, der FN und der Pferdeland Niedersachsen GmbH. Dem Austausch zum Thema Wolf waren weitere Teilnehmer per Videokonferenz dazu geschaltet, unter anderem auch Steffen Pingen, Leiter der Abteilung Umweltpolitik und Nachhaltigkeit im Deutschen Bauernverband. Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, begrüßte zusammen mit Martina Weber, der Geschäftsführerin des LBZ Echem, die Teilnehmer vor Ort und virtuell.

Als erstes wurden die aktuellen Zahlen des Wolfsmonitoring vorgelegt, die aufzeigen, dass 2020 in Niedersachsen 35 Rudel und zwei Paare leben. In gesamt Deutschland leben lt. Monitoring mehr als. 1000 Wölfe. Wolfshotspots waren in den vergangenen Monaten das Emsland mit Löhningen und Herzlake und die Gegenden um Uelzen und Ebstorf. Dazu muss man wissen, dass der Zählungszeitraum immer von April bis April geht. Damit liegen die genannten Zahlen bereits wieder ein Jahr zurück. Die inzwischen hinzugekommenen Welpen aller Rudel sind nicht erfasst. Würden alle Tiere bis heute erfasst, könnte man von ca. 1.800 bis 2.200 Wölfen in ganz Deutschland ausgehen.

Dies wurde auch von Steffen Pingen, Deutscher Bauernverband, so gesehen. Dort vertritt man auf Bundesebene die Ansicht, dass Herdenschutz zum Schutz der Weidetiere vor dem Wolf nicht ausreicht und als zielführende Lösung die Regulierung des Bestandes gesehen wird. Grundlage hierzu sollte ein Akzeptanzbestand sein, der auch ein Nachdenken über Gebietsfestlegungen, die die Ansiedlung des Wolfes erlauben oder auch verbieten, beinhaltet.

Fragen gab es zum neuen „Bundeszentrum Weidetiere und Wolf“, das in Eberswalde in Brandenburg entstehen wird. Dort soll ein nationales Kompetenzzentrum zum Thema Herdenschutz aufgebaut werden. Das Zentrum soll zukünftig relevante Akteure, Länder, Berater und insbesondere die Nutzerverbände in ihrer Arbeit beim Herdenschutz, aber auch bei anderen Fragen zum Umgang mit dem Wolf unterstützen. Hierzu forderte der DBV fordert von den Verantwortlichen eine zügige Umsetzung.

Dazu kann ab sofort das LBZ Echem einen guten Beitrag leisten. Elke Steinbach, die den Herdenschutz in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordiniert, stellte die neue Demonstrationszaunanlage auf dem Gelände vor. Hier können die offiziellen wolfsabweisenden Zaunanlagen für alle Arten von Weidetieren gezeigt und erklärt werden. Zukünftig sollen hier Infotage zu allen Fragen rund um den Zaunbau für Weidetiere stattfinden. Beratung, Information und Sachkunde sind die Kernkompetenzen dieses Projektes.

Gerade die Aufstellung von wolfsabweisenden Zäunen legt natürlich immer wieder die Frage nach den Kosten und der Unterhaltung nahe, ebenso das gesamte Thema rund um Präventions- und Ersatzleistungen bei Wolfsübergriffen. Hierzu berichtete das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement, dem auch die Pferdeland Niedersachsen GmbH angehört, dass im Frühjahr Ergebnisse aus einer Studie des KTBL zu Zaunbau- und -Pflegekosten in der Rinder- und Pferdehaltung erwartet werden. Ebenso hat das niedersächsische Umweltministerium ein wissenschaftliches Gutachten zum Erhaltungszustand des Wolfs in Niedersachsen angekündigt. Die Einstufung des Erhaltungszustands als “günstig” ist rechtliche Grundlage für weitergehende Managementmaßnahmen, wie eine reguläre Bejagung von Wölfen. Dazu wird das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement einen Brief an die Umweltminister mit Forderungen zum Thema Wolf im Vorfeld der Umweltministerkonferenz vom 21. – 23. April zur Verdeutlichung der rasant anwachsenden Problematik aufsetzen.

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