Die rote Wolfslampe leuchtet inzwischen neonfarben

PM PLN 12.01.2023

Die Politik ist am Zug: Wolfsangriff in Hötzingen (Heidekreis) auf Großpferd.

Der Wolfsübergriff Ende 2022 in einem Offenstall, direkt am Hof der Halter, ist vom örtlichen Wolfsbeauftragten bestätigt worden. Unsere langjährigen Warnungen der Gefährlichkeit von Wölfen für unsere Weidetiere ist mit dem grausamen Anblick einer furchtbaren Verletzung des 6-jährigen Großpferdes wahr geworden. Schwer verletzt wurde der ausgewachsene Warmblutwallach von entsprechender Größe und Gewicht. Die angegriffenen Pferde standen zu dritt in dem Stallgelände.

Dieser Vorfall zeigt ganz deutlich, dass keine der uns immer gepredigten Verhaltensweisen von Wölfen gegenüber domestizierten Weidetieren wirklich stimmen. Die bisherigen Ausreden bei vorigen Rissen in Bezug auf Pferde, dass ja „meistens nur kleine Pferde oder Ponys“ gerissen wurden, führt dieser Übergriff ad Absurdum. Wölfe bedienen sich munter am Buffet, dass ihnen auf den Weiden geboten wird und scheren sich nicht darum, ob diese Tiere „in der Herde wehrhaft sind“, Wölfe jagen unmittelbar an menschlichen Behausungen und laufen tagsüber mitten durch Orte und Städte. Bestätigen kann dies aktuell der geschädigte Halter aus Hötzingen, der in den Nächten nach dem Übergriff mit einer Nachtsichtkamera Aufnahmen von Wölfen direkt an seinem Gelände machen konnte.

Immer mehr Weidetierhalter geben verzweifelt, entnervt, erzürnt und frustriet auf. Die finanzielle und psychische Belastung ist einfach zu groß, Existenzen stehen auf der Kippe oder sind nicht mehr zu halten. Wir haben wenig bis kein Verständnis mehr für aussitzende und gebetsmühlenartig schönredende Haltung der aktuellen Politik in Land und Bund zum Thema Wolf und Weidetiere. Das Herunterspielen dieser Probleme wirkt wie ein Schlag ins Gesicht. Die prognostizierten Aussagen zum guten Auskommen von Weidetieren und Wölfen sind Makulatur. Die Wölfe vermehren sich seit Jahren munter, die Risse nehmen ungehindert zu, die berechtigte Angst der Weidetierhalter ist allgegenwärtig. Auch die so gepriesene „wolfsabweisende Zäunung“ ist kein ausreichender Schutz, von der Haltung von Herdenschutzhunden und den Kosten für die Tierhalter ganz zu schweigen. Unsummen an Zuschüssen für die Präventivleistungen oder Ersatzleistungen bei Rissen werden den Steuerzahlern zugemutet. Wo ist hier noch die Verhältnismäßigkeit?

Die Situation spitzt sich seit Jahren zu. Die Warnlampe leuchtet neonfarben in Richtung Politik. Lösungen müssen schnell gefunden werden. Was soll noch geschehen? Eine einzige Tierartz, die hier in Deutschland de facto nicht mehr vom Aussterben bedroht ist genießt den höchsten Schutzstatus. Alle anderen Tiere werden dem untergeordnet. Brauchen wir demnächst einen Schutzstatus für unsere Weidetiere – oder vielleicht für Menschen?

Weidetiere sind wichtig - für uns Menschen und für das Land. Niedersachsen hat das Pferd im Wappen und tritt es mit Füßen. Hier ist politisches Handeln gefragt. Jetzt!

Internationale Grüne Woche Berlin

Vom 20. - 29.01. 2023 findet die Internationale Grüne Woche (IGW) Berlin nach mehrjähriger Pause endlich wieder wie gewohnt statt.  Auch das Thema Wolf wird auf der Veranstaltung eine Rolle spielen. 

Am Stand der Weidetierhalter Deutschland (WNoN) wird zu Recht die Frage gestellt: "Ist der hohe Schutzstatus des Wolfes in Deutschland noch gerechtfertigt?" Die IGW bietet die Möglichkeit mit der Politik, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene ins Gespräch zu kommen und Forderungen nach Lösungen zu stellen.  Die Pferdeland Niedersachsen GmbH arbeitet mit den Weidetierhaltern zusammen. 

Weitere Infos hier. 

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch

Das Team der Pferdeland Niedersachsen GmbH wünscht allen Freunden, Bekannten und Mitgliedern der Gesellschafterverbände ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Wir nutzen die Gelegenheit und möchten einmal "Danke" sagen für die Unterstützung, die wir im letzten Jahr bei vielen unserer Projekte und Aufgaben erfahren haben, für die  vielen Anregungen und konstruktiven Gespräche - wir engagieren uns gerne für unsere Themen und freuen uns schon auf das nächste Jahr, das sicher wieder angefüllt ist mit neuen und bekannten Aufgaben und vielen Menschen, die sich für das Pferd engagieren. 

Herzliche Grüße vom Team der Pferdeland Niedersachsen GmbH

Wir bitten um Beachtung: Unser Büro bleibt vom 23.12.2023 bis einschl. 06.01.2023 geschlossen. 

Minister Meyer: „Mehr Transparenz und sachlichere Diskussion“

 AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN FÜR PROBLEMWÖLFE WERDEN KÜNFTIG VORHER ANGEKÜNDIGT 

PI 168/2022 Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (09,12,2022)

Derzeit läuft ein Pilotverfahren der Europäischen Kommission in Sachen Wolf gegen Deutschland. Dabei geht es neben den umstrittenen Abschüssen von Wölfen auch um Transparenz und Information über geplante oder bestehende Ausnahmegenehmigungen. Niedersachsen muss dabei insbesondere zur Veröffentlichungspraxis eigener Ausnahmegenehmigungen berichten. Niedersachsen hat nun dem Bund mitgeteilt, dass in Zukunft artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen zur rechtmäßigen Entnahme von sogenannten „Problemwölfen“ künftig eine Woche vor ihrem Erlass öffentlich einsehbar sein sollen – und zwar zum Schutz der Betroffenen in anonymisierter Form.

„Damit schaffen wir mehr Transparenz bei notwendigen Entnahmen und sorgen für eine Versachlichung der Diskussion“, so Umweltminister Christian Meyer. „Spekulationen, ob – und wenn ja – wie viele Abschussgenehmigungen auf welcher fachlichen Grundlage erteilt werden, wird damit ein Ende bereitet. Verbunden damit ist kein genereller Stopp von artenschutzrechtlichen Abschussgenehmigungen für Problemwölfe. Auch künftig können Problemwölfe entnommen werden, wenn die Voraussetzungen des Bundesnaturschutzgesetzes erfüllt sind“, betont der Minister. Darüber hinaus würden alle geplanten Ausnahmegenehmigungen künftig mit der Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) abgestimmt.

„Personenbezogene Daten werden bei der Veröffentlichung unkenntlich gemacht oder geschwärzt“, so Minister Meyer. Das gelte auch für Daten, die konkrete Rückschlüsse zulassen auf diejenigen, die im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung involviert sind – also auch die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter. „Mir ist besonders wichtig, die mit der Umsetzung rechtmäßiger Genehmigungen betrauten Jägerinnen und Jäger vor Anfeindungen und Repressalien zu schützen. Der Schutz derjenigen, die für uns staatliches Handeln umsetzen, muss auch weiterhin gewährleistet sein.“

Damit landesweit eine einheitliche Verwaltungspraxis sichergestellt ist, hat das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz einen entsprechenden Erlass an die Unteren Naturschutzbehörden geschickt, die zuständig sind für die Erteilung von artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen. Die Entwürfe sollen in geeigneter Form öffentlich gemacht werden, zum Beispiel durch Pressemitteilungen des jeweiligen Landkreises und auf deren Internetseiten, auf der Internetseite des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Internetseite des Ministeriums.

„Mit dieser Maßnahme kommen wir den Wünschen der EU-Kommission und dem Bund nach, sorgen für mehr Transparenz und schaffen eine wichtige Grundlage für einen neuen und vertrauensvollen Dialog zum Wolfsmanagement“, so Minister Meyer, „um die Bedürfnisse der Weidetierhaltung auf der einen Seite und das Artenschutzinteresse auf der anderen Seite in bestmöglichen Einklang zu bringen.“ Das Ministerium will diesen Dialog mit allen interessierten Verbänden ergebnisoffen, transparent und sachlich führen.

Niedersachsen will zudem an einem Konzept der Bundesregierung für ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement intensiv mitarbeiten. In diesem Zusammenhang soll auch ein „Aktionsplan Weidetierhaltung und Wolf“ erarbeitet werden. Der Erhaltungszustand des streng geschützten Wolfes wird von der Bundesregierung und der EU-Kommission weiterhin als ungünstig eingestuft.

Verbändeaufruf zur Kundgebung auf der Umweltministerkonferenz in Goslar

Zahlreiche Verbände aus Landwirtschaft, Waldbesitz, Jagd und Forst sowie dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement haben sich zusammengeschlossen und rufen zur Kundgebung am Freitag, den 25.11.2022 von 10:00 bis 13:00 Uhr anlässlich der 99. Umweltministerkonferenz in Goslar auf. Auch zur Wolfsproblematik wird es einen Redebeitrag auf der Kundgebung geben.  Alle Infos zur Veranstaltung hier.

Bitte unbedingt die Anfahrtshinweise beachten. 

Pferdeland Niedersachsen GmbH

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