Einladung zum Mahnfeuer am 30. September in Eimke

„Europa der Wölfe oder Europa der Weidetiere?“

 Freitag, 30.09.2022, 19.00 Uhr in Eimke

am Schafstall der Glockenbergsschäferei (am Ende der Straße „Rahfeld“)

mit den Direktkandidaten der Landtagswahl des Wahlkreises Uelzen

 

Dierk Pellnath, Freie Wähler

Jörg Hillmer, CDU

Dr. Christian Teppe, FDP

Christian Dörhöfer, AFD

Andreas Dobslaw, Einzelbewerber

Jan Henner Putzier, SPD

außerdem auf der Bühne:

Matthias Müller, ehemaliger Schafhalter

Torsten Riggert, Vorsitzender des BVNON und Kreislandwirt

Die Redner werden den Besuchern ihren Standpunkt zu der bestehenden Problematik erläutern. Im Anschluss wird für alle Besucher die Möglichkeit bestehen, Fragen an die Kandidaten zu stellen.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Veranstaltungsankündigung

Weidetiere oder Wölfe?

Niedersachsen ist Wolfsland. Der Wolfsbestand wächst weiter ungehindert an. Die Probleme, die sich durch die Wiederansiedlung des Wolfes ergeben, belasten die Weidetierhalter erheblich. Deshalb veranstalten wir am 30.09.2022 ab 19:00 Uhr in Eimke bei Uelzen, Rahfeld ein Mahnfeuer.

Bereits jetzt haben viele Schafshalter, aber auch andere Weidetierhalter aufgegeben. Die Auflagen zum Schutz der Tiere vor dem Wolf sind einfach zu hoch, um dann am Ende doch den Wolfsübergriffen ausgeliefert zu sein. Die Belastungen sind sowohl psychisch, physisch und finanziell auf Dauer nicht zu tragen. Unsere Weidetierhalter geraten zunehmend unter schweren Druck.

Das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement, dem viele weidetierhaltende und betroffene Verbände und Vereine angehören, weist immer wieder auf diese unzumutbaren Umstände hin und ist bemüht im Dialog mit der Politik belastbare Lösungen zu finden. Für den 30. September wird deshalb europaweit zur Veranstaltung von Mahn- und Solidaritätsfeuern aufgerufen. Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Europa der Wölfe oder Europa der Weidetierhalter? Hat die Weidetierhaltung noch ein Zuhause in Europa?“

Die Pferdeland Niedersachsen GmbH hat sich mit den Weidetierhaltern Deutschlands, der Bürgerinitiative Weidetier Mensch Wolf Nord-Ost Heide und dem Landesschafzuchtverband Niedersachsen zusammengetan und veranstaltet am 30. September ab 19:00 Uhr ein Mahnfeuer in Eimke bei Uelzen, Rahfeld. Der Landkreis Uelzen ist mit einer der am stärksten von den Problemen durch die Wiederansiedelung und den extremen Zuwachs der Wölfe betroffenen Landkreise in Niedersachsen.

Eingeladen sind die Landtagskandidaten der Parteien aus dem Landkreis Uelzen, um ihre Position zum Thema Wolf darzustellen. Bereits zugesagt haben Jörg Hillmer (CDU), Christian Teppe (FDP), Jan-Henner Putzier (SPD), Dierk Pellnath (Freie Wähler), Andreas Dobslaw (Parteilos) und Christian Dörhöfer (AFD). Die Veranstaltung ist öffentlich, Teilnehmer sind willkommen.

Wolfssichtung in Hannover-Nord

09.09.2022

PI 110/2022 - Nieders. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Am heutigen morgen erhielt das Umweltministerium die Nachricht über Sichtungen eines Wolfs in der Nordstadt von Hannover. Mehrere Personen berichteten über Sichtungen eines vermeintlichen Wolfs in der Nähe der Schulenburger Landstraße.

Bewegungsprofil

Die Strecke des Wolfs ergibt sich aus beiliegendem Bewegungsprofil. Über eine Videoaufnahme konnte ein Wolfsrüde bestätigt werden. Die Sichtungen wurden zunächst der Polizei gemeldet, die sich wiederum mit dem Wolfsbüro des Landes in Verbindung setzte. Ein Wolfsberater war mit der aktiven Suche nach weiteren Spuren beschäftigt.

Seit dem Morgen gibt es keine weiteren Meldungen, so dass der Wolf wahrscheinlich die Stadt wieder verlassen haben wird.

„Das Vorkommen eines Wolfs in dicht besiedelten Bereichen, wie der Innenstadt von Hannover, zeigt, dass wir mit zunehmendem Wolfsbestand auch in dicht bebauten Bereichen mit Wölfen rechnen müssen. Bei einem „üblichen“ Lehrbuchverhalten meidet der Wolf den Menschen. Junge Wölfe, die ihr Rudel verlassen und den Menschen nicht als Gefahr erfahren, können jedoch keine Scheu vor dem Menschen lernen. Da kann dann die Neugier über ein eventuelles Nahrungsangebot in der Eilenriede, der Leinemasch oder anderer Grünflächen auch überwiegen“, so der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies.

In Niedersachsen leben derzeit 39 Wolfsrudel und vier residente Einzelwölfe, was etwa 350 Wölfen entspricht. Die Jährlinge verlassen in der Regel ihr Rudel und suchen sich eigene Territorien. Dabei ist es in unserer Kulturlandschaft normal, dass sie auch durch bebaute Bereiche streifen. In den ländlichen Bereichen kommen Meldungen über Wölfe in Dörfern daher regelmäßig vor. Dass ein Wolf so tief in belebte Bereiche einer Stadt eindringt, ist jedoch neu in Niedersachsen. Menschen wurden bei diesen Ausflügen bisher nicht verletzt.

Das BFN prognostiziert eine Zunahme des Wolfsbestandes auf etwa 1200 Wölfe in Niedersachsen, was wir bei anhaltenem strengen Schutz des Wolfs etwa 2030 erreichen werden. Damit werden auch Wölfe in Städten wahrscheinlicher. Wenn man nicht weiter darauf vertrauen möchte, dass Nahbegegnungen mit Wölfen schon gut gehen, muss der Wolf die Scheu vor dem Menschen wieder lernen. Auch dafür haben wir den Wolf in das Jagdrecht gebracht, damit er wie andere Wildarten bejagt werden kann.

Rechtlich ist ein Abschuss von Wölfen jedoch durch das Bundesnaturschutzgesetzt extrem eingeschränkt. Dass muss in Zukunft anders werden und wir brauchen zügig die im Koalitionsvertrag des Bundes vorgesehenen regionalen Lösungsmöglichkeiten.

Bewegungsprofil hier ansehen

 

Wolfspopulationsstudie vorgelegt: deutschlandweit einmalige Untersuchung gibt Grundlage für ein bestandsicherndes Wildtiermanagement

PI 092/2022 Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Mit aktuell 39 Wolfsrudeln und 4 residenten Einzelwölfen hat Niedersachsen einen biologisch erforderlichen Mindestbestand für die Art Wolf erreicht. Eine heute in Hannover vorgestellte Studie des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) der Universität für Bodenkultur Wien hat dazu eine wissenschaftliche Grundlage für ein Wildtiermanagement, welches diesen Bestand sichern kann, entwickelt.


Dazu der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies bei der Vorstellung der Studie: „Die niedersächsische Umweltpolitik ist dem Artenschutz als Ganzes verpflichtet. Von beweideten Biotopen abhängige seltene Vogel- und Pflanzenarten sind ebenso schützenswert wie unsere Wölfe. Wir sind daher gut beraten, beim Thema Wildtiermanagement nicht Emotionen, sondern Objektivität walten zu lassen. Niedersachsen hat deshalb das Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der renommierten Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) mit einer wissenschaftlichen Studie zur Populationsentwicklung des Wolfes beauftragt.“

Und weiter: „Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass die kontrollierte Entnahme von Wölfen angesichts eines stetig wachsenden Bestandes grundsätzlich keine Gefährdung für den Wolfsbestand in Deutschland mit sich bringt. Einzige Voraussetzung: eine ständige Kontrolle durch ein weiterhin engmaschiges und systematisches Monitoring.“

Demnach belegt die Studie, dass auch unter der Annahme verschiedenster Szenarien – beispielweise unvorhergesehene Naturkatastrophen – mit einer exponentiellen Zunahme der Wölfe in Deutschland zu rechnen ist. Ausgehend vom Basisjahr 2015, als es erst 6 Rudel in Niedersachsen gab, zeigen die Modelle einen kontinuierlichen Anstieg der Population, der ein erneutes Aussterben der Wölfe selbst bei kontrollierten Entnahmen sehr unwahrscheinlich macht.

„Heute zählen wir 39 bekannte Wolfsrudel in Niedersachsen. Der Anteil Niedersachsens am biologisch erforderlichen Mindestbestand ist also längst erreicht. Mit einer zunehmenden Wolfsdichte rückt somit eine andere Grenze in den Fokus: der Akzeptanzbestand, also die Zahl von Wölfen, die in der Kulturlandschaft von den Menschen noch hingenommen wird. Und zwar insbesondere von denen, die nicht in Großstädten leben“, erläutert Lies weiter. Mithilfe des im Rahmen der Studie entwickelten statistischen Modells lasse sich im Fall erforderlicher Entnahmen und perspektivisch auch eines Bestandsmanagements eine wissenschaftlich unterlegte Sicherung des niedersächsischen Anteils des gesamtdeutschen Wolfsbestandes gewährleisten.

Ziel eines Bestandsmanagements sollte, laut Lies, daher – wie bei anderen Wildtieren auch - eine Quote von schadensverursachenden Wölfen sein, die über die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht ohne langwierige Einzelgenehmigungen entnommen werden können.

 

Hintergrund: Modellbasierte Populationsstudie über den Wolf in Niedersachsen, als Teilaspekt zum Erhaltungszustand in Deutschland

In der vorliegenden Studie werden Populationsgefährdungsanalysen für den Wolfsbestand in Niedersachsen und das restliche Deutschland durchgeführt und die theoretischen Entwicklungen in den kommenden 30 Jahren (seit 2015) modelliert.

Die Analysen zielen darauf ab, anhand von insgesamt 23 verschiedenen Szenarien die Bedeutung diverser Einflussfaktoren zu quantifizieren. Sie stellt durch die Präsentation von potentiell realistischen Szenarien eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung eines adaptiven Wolfsmanagements dar.

Ein Standardszenario beschreibt die Entwicklung des Wolfsbestandes auf Grundlage der bisherigen tatsächlichen Entwicklung und von Literaturwerten. Die festgestellten Wolfsterritorien in Deutschland in den Monitoringjahren 2000/01 bis 2020/21 lassen sich sehr gut mit einer exponentiellen Zunahme beschreiben, so dass die maximale Kapazitätsgrenze von 1408 Territorien in Deutschland, (BFN-Studie 2020) mit hoher Wahrscheinlichkeit (89,6%) im Jahr 2030 erreicht wird. Für NI entspricht das 175 bis 205 Territorien (1120-1312 Wölfe).

Die Ergebnisse der Simulationen stellen die Bestandsentwicklung von 23 ausgewählten pot. realistischen Szenarien über 30 Jahre in 23.000 Simulationen dar (Start 2015). Die Effekte auf den Wolfsbestand werden im Vergleich zum Standardszenario dargestellt.

Durch eine Datenabfrage bei den Bundesländern wurden die beim Senckenberg-Institut erfassten Informationen aller erfassten genetischen Nachweise lediglich aus den Ländern Berlin, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen freigegeben und durch das Senckenberg Institut zur Verfügung gestellt. Wenn uns alle Länder (z.B. SN, ST, BB) ihre Daten zur Verfügung gestellt hätten, hätte man sich evtl. auch einer konkreten Untergrenze näheren können.

Fazit

  • Auch diese Studie belegt, dass bei Fortführung des aktuellen Feldversuchs „Wolf“ in 2030 alle pot. möglichen Lebensräume vom Wolf in Deutschland und Niedersachsen besiedelt sind weil er sich prächtig und ohne Hilfe vermehrt.
  • Der Wolf ist aktuell weder in Deutschland noch in Niedersachsen eine gefährdete Art.
  • Mit den bisherigen Managementmaßnahmen sind wir weit entfernt von langfristigen Auswirkungen auf den niedersächsischen oder deutschen Wolfsbestand.
  • Der Ausgangsbestand von 2015 mit 50 Wölfen in NI und 350 Wölfen in D war ausreichend, um innerhalb von 30 Jahren die potentiell in Deutschland vorhandenen Habitate der BFN-Studie mit Wölfen zu besiedeln.
  • Erhöhte Mortalitäten (z.B. gezielte Entnahmen schadensverursachender Wölfe) von territorialen Wölfen und Dispersen („Wanderwölfe“) haben den stärksten Einfluss auf die Bestandsentwicklung des Wolfs.
  • Ein adaptives Management des aktuellen Wolfsbestands durch gezielte Entnahmen, verbunden mit einem Monitoring, gefährden den langfristigen Bestand des Wolfs in Niedersachsen nicht.
  • Ein Management, wie in Frankreich oder Schweden, bei dem ein Wolfsbestand begrenzt werden soll, bedürfte, deutlich robusterer Eingriffe in den Bestand.

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-92-populationsstudie-wolf-213564.html

Lies zu den Schafsrissen in der Gemeinde Fürstenau: „Bund muss Fakten schaffen für konsequentes, regionales Bestandsmanagement.“

Pressemitteilung PI 70/2022 Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Am Wochenende sind unter anderem bei Grafeld in der Gemeinde Fürstenau bei Berge Schafe gerissen worden. 16 Tiere wurden dabei getötet, mindestens sechs Lämmer werden vermisst. Zählt man die ungeborenen Lämmer mit, kommt man so – Stand heute – auf mindestens 25 Tiere, die diesem Rissvorfall zum Opfer gefallen sind. Zudem kursiert ein Video im Internet, dass nach dem Vorfall aufgezeichnet wurde. Dazu der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies:

„Zählt man die ungeborenen Lämmer mit, ist das einer der größten Vorfälle, die wir in Niedersachsen bis jetzt verzeichnen mussten. Jenseits der nackten Zahlen ist das eine hohe, vor allem auch emotionale Belastung für die betroffenen Weidetierhalter und die Menschen in der Region und das nehme ich sehr ernst. Wir haben die Situation vor Ort daher auch genau im Blick.

Zwar waren die Risszahlen in den vergangenen Monaten in der Region eher unauffällig, gleichzeitig prüfen wir genau die Umstände im Zusammenhang mit den Rissen. Sollte eine Ausnahmegenehmigung für die Entnahme von Wölfen möglich und notwendig sein, sind wir so dann schnell handlungsfähig.

Das Beispiel zeigt allerdings einmal mehr, dass uns noch immer das geeignete rechtliche Instrumentarium fehlt. Wir in Niedersachsen nutzen das, was uns das Bundesnaturschutzgesetz über den § 45a gestattet, vollumfänglich aus. Das allein reicht aber nicht aus.

Wir brauchen einen Rahmen, der uns gerade bei so großen Einzel-Ereignissen schneller handlungsfähig macht. Es bleibt dabei, dass die meisten Rudel in Niedersachsen unauffällig sind. Gleichzeitig müssen wir gerade auch in solchen schweren Einzelfällen in besonders belasteten Gebieten schneller agieren können.

Hier stellt der Ampel-Koalitionsvertrag auf Bundesebene Regelungen für ein regionales Bestandsmanagement in Aussicht. Ich fordere dringend die bundesrechtliche Umsetzung. Hier müssen Fakten her und keine realitätsfernen Vorschläge wie zuletzt die von Funkhalsbändern für Schafe. Die Stimmung in den besonders betroffenen Regionen droht sonst tatsächlich vollends zu kippen. Wir brauchen hier den Rahmen für konsequentes staatliches Handeln. Die Alternative ist, dass irgendwann verzweifelte Weidetierhalter selbst zu Waffe greifen. Und das ist für mich keine Alternative.“

Pferdeland Niedersachsen GmbH

Gesellschafter

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