Olaf Lies stellt Wolfsmanagementplan für Niedersachen vor

PI 150/2022 Niedersächsichses Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz vom 07.10.2022

Seit der Unterschutzstellung des Wolfs in den 1980er Jahren haben sich Wölfe europaweit wieder ausgebreitet. Seit 2011 ist der Wolf offiziell auch in Niedersachsen wieder heimisch. Mittlerweile gilt Niedersachsen mit mehr als 45 Wolfsterritorien als eines der wolfreichsten Bundesländer. In dem nun vorliegenden Niedersächsischen Wolfsmanagementplan werden die wichtigsten Informationen zum Wolf, zum aktuellen rechtlichen Rahmen und zu den Konfliktfeldern dargestellt, sowie die daraus abgeleiteten Handlungsleitlinien und Managementmaßnahmen aufgezeigt.

Umweltminister Olaf Lies: „Niedersachsen hat – nicht zuletzt aufgrund des besonders hohen Zuwachses an Wolfsrudeln – mit einer pragmatischen und vorausschauenden Politik weit über die Landesgrenzen hinaus Maßstäbe gesetzt: Erstklassiges Monitoring, umfangreiche Unterstützung beim Herdenschutz, professionalisierte Rissbegutachtung und beschleunigte Entschädigungen haben ihren Beitrag geleistet, die Akzeptanz für Wölfe trotz aller Schwierigkeiten zu erhalten. Genauso wichtig ist hierfür jedoch das Setzen von Grenzen und die konsequente Entnahme von Problemwölfen. Die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht war ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem vernünftigen Nebeneinander von Mensch, Weidetierhaltung und Wolf.“

Die Rückkehr der Wölfe als ökologische Bereicherung bringt in einer intensiv genutzten Kulturlandschaft enorme Herausforderungen mit sich. Die Weidetierhaltung und damit einhergehend der Schutz der von Offenlandschaften abhängigen Arten sowie die Deichsicherheit sind als bedeutsame Güter mitabzuwägen. Mit dem schnell steigenden Wolfsbestand rückt daher neben Maßnahmen zum Herdenschutz und der wissenschaftlichen Begleitung ein vorausschauendes Management in den Fokus.

Minister Lies: „Mit dem aktuellen Wolfsmanagementplan liegen zum ersten Mal alle relevanten Informationen zum Wolf in Niedersachsen in gebündelter Form vor. Der Plan wurde in den vergangenen Monaten im Rahmen einer Online-Beteiligung mit den betroffenen Akteuren erarbeitet, um eine ausgewogene und sachliche Darstellung zu befördern. Gemeinsam mit unserer Modellierungsstudie zur Populationsentwicklung kann er die Grundlage für einen künftigen Aktionsplan zum Erhalt und zur Regulierung des Wolfsbestandes sein. Der derzeit geltende bundesgesetzliche Rahmen muss jedoch dringend angepasst werden, um in kritischen Situationen schnell und ohne langwierige Gerichtsverfahren reagieren zu können. Die Weidetierhaltung ist für uns in Niedersachsen unersetzlich. Wer seine Tiere artgerecht hält, muss sich bei Problemen mit Wölfen auf einen handlungsfähigen Staat verlassen können.“

Der Wolfsmanagementplan kann hier heruntergeladen werden

Wolf und Weidetierhaltung – wie geht es weiter mit der Wolfspolitik in Niedersachsen?

Die Vertreter der Parteien und die beiden Referentinnen der Landwirtschaftskammer v.l.n.r. Olaf Lies, Christian Meyer, Elke Steinbach, Jörn Ehlers, Jennifer Kraushaar, Marco Mohrmann, Hermann Gruppe. 

26.09.2022

Info- und Diskussionsveranstaltung in Visselhövede –

Olaf Lies (SPD) - Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Dr. Marco Mohrmann (CDU) – Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Christian Meyer (Bündis 90/ Die Grünen) – Spitzenkandidat und stellv. Vorsitzender der Landtagsfraktion und Hermann Gruppe (FDP) – Vorsitzender des Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz diskutierten auf der bestens besuchten Veranstaltung mit den Teilnehmern die Einstellung ihrer Parteien zur Wolfspolitik in Niedersachsen.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Jörn Ehlers, dem Vizepräsidenten des Landvolks Niedersachsen. Das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement im Landvolk Niedersachsen hatte am 26. September die vier Vertreter der großen Parteien im Niedersächsischen Landtag zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung eingeladen.

Es wurde wieder einmal deutlich, vor welche Probleme die konstant zunehmende Besiedelung durch den Wolf die niedersächsischen Weidetierhalter stellt. Im Vorfeld zur Diskussion stellte Elke Steinbach (Koordinatorin Herdenschutz in der LWK Niedersachsen) ihre Arbeit in der Landwirtschaftskammer vor. Aufgezeigt wurde der Herdenschutz, der verlangt wird, aber auch die damit einhergehenden Probleme für die Tierhalter. Außerdem berichtete Jennifer Kraushaar, Tierärztin und zuständig für die Betreuung und Koordination von Rissbegutachtungen bei der LWK, wie sich das Vorkommen von Wolfsrissen und Meldungen in den letzten Jahren in Niedersachsen entwickelt hat.

Die Zahlen aus dem Wolfsmonitoring, die hoch gerechnet für 2022, das Rissgeschehen in Niedersachsen belegen, zeigen den stetigen Anstieg der Wolfszahlen. Die Teilnehmer wollten deshalb natürlich wissen, wie die Parteivertreter mit diesem zukünftigen Szenario umgehen wollen. Einig waren sich CDU, FDP und SPD in der Aussage, dass der Wolf in Niedersachsen nicht vom Aussterben bedroht ist und es deshalb unbedingt belastbare Lösungen für den Umgang mit dem Wolf geben muss. Olaf Lies zieht die Grenze bei 500 Wölfen, die Niedersachsen verkraften könnte. Er vertritt die Meinung, dass es aber jetzt bereits notwendig ist, den Bestand zu regulieren, um vorausschauend zu agieren. Ähnlich sehen das FDP und CDU, die Grünen lehnen die Definition einer Ober- bzw. Untergrenze ab.

Ein großes Problem sahen die Teilnehmer auch in der Höhe der zurzeit gültigen Billigkeitsleistungen. Inzwischen haben die Wölfe das Land enorme Summen gekostet. Trotzdem sind die Fördermittel für den wolfsabweisenden Zaunbau, sowie die Erstattungsleistung bei getöteten Tieren nicht ausreichend. Gerade bei den Herdenschutzmaßnahmen finden die laufenden bzw. Folgekosten überhaupt keine Berücksichtigung, obwohl gerade diese einen großen Kostenfaktor ausmachen.

Alle Parteien wünschen sich für die Zukunft mehr Sachlickeit in der Diskussion zum Thema Wolf. Die Veranstaltung in Visselhövede konnte diesem Wunsch bereits entsprechen und zeigte, dass sich Sachlichkeit und Emotionen nicht zwangsläufig ausschließen müssen.

Einladung zum Mahnfeuer am 30. September in Eimke

„Europa der Wölfe oder Europa der Weidetiere?“

 Freitag, 30.09.2022, 19.00 Uhr in Eimke

am Schafstall der Glockenbergsschäferei (am Ende der Straße „Rahfeld“)

mit den Direktkandidaten der Landtagswahl des Wahlkreises Uelzen

 

Dierk Pellnath, Freie Wähler

Jörg Hillmer, CDU

Dr. Christian Teppe, FDP

Christian Dörhöfer, AFD

Andreas Dobslaw, Einzelbewerber

Jan Henner Putzier, SPD

außerdem auf der Bühne:

Matthias Müller, ehemaliger Schafhalter

Torsten Riggert, Vorsitzender des BVNON und Kreislandwirt

Die Redner werden den Besuchern ihren Standpunkt zu der bestehenden Problematik erläutern. Im Anschluss wird für alle Besucher die Möglichkeit bestehen, Fragen an die Kandidaten zu stellen.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Veranstaltungsankündigung

Weidetiere oder Wölfe?

Niedersachsen ist Wolfsland. Der Wolfsbestand wächst weiter ungehindert an. Die Probleme, die sich durch die Wiederansiedlung des Wolfes ergeben, belasten die Weidetierhalter erheblich. Deshalb veranstalten wir am 30.09.2022 ab 19:00 Uhr in Eimke bei Uelzen, Rahfeld ein Mahnfeuer.

Bereits jetzt haben viele Schafshalter, aber auch andere Weidetierhalter aufgegeben. Die Auflagen zum Schutz der Tiere vor dem Wolf sind einfach zu hoch, um dann am Ende doch den Wolfsübergriffen ausgeliefert zu sein. Die Belastungen sind sowohl psychisch, physisch und finanziell auf Dauer nicht zu tragen. Unsere Weidetierhalter geraten zunehmend unter schweren Druck.

Das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement, dem viele weidetierhaltende und betroffene Verbände und Vereine angehören, weist immer wieder auf diese unzumutbaren Umstände hin und ist bemüht im Dialog mit der Politik belastbare Lösungen zu finden. Für den 30. September wird deshalb europaweit zur Veranstaltung von Mahn- und Solidaritätsfeuern aufgerufen. Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Europa der Wölfe oder Europa der Weidetierhalter? Hat die Weidetierhaltung noch ein Zuhause in Europa?“

Die Pferdeland Niedersachsen GmbH hat sich mit den Weidetierhaltern Deutschlands, der Bürgerinitiative Weidetier Mensch Wolf Nord-Ost Heide und dem Landesschafzuchtverband Niedersachsen zusammengetan und veranstaltet am 30. September ab 19:00 Uhr ein Mahnfeuer in Eimke bei Uelzen, Rahfeld. Der Landkreis Uelzen ist mit einer der am stärksten von den Problemen durch die Wiederansiedelung und den extremen Zuwachs der Wölfe betroffenen Landkreise in Niedersachsen.

Eingeladen sind die Landtagskandidaten der Parteien aus dem Landkreis Uelzen, um ihre Position zum Thema Wolf darzustellen. Bereits zugesagt haben Jörg Hillmer (CDU), Christian Teppe (FDP), Jan-Henner Putzier (SPD), Dierk Pellnath (Freie Wähler), Andreas Dobslaw (Parteilos) und Christian Dörhöfer (AFD). Die Veranstaltung ist öffentlich, Teilnehmer sind willkommen.

Wolfssichtung in Hannover-Nord

09.09.2022

PI 110/2022 - Nieders. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Am heutigen morgen erhielt das Umweltministerium die Nachricht über Sichtungen eines Wolfs in der Nordstadt von Hannover. Mehrere Personen berichteten über Sichtungen eines vermeintlichen Wolfs in der Nähe der Schulenburger Landstraße.

Bewegungsprofil

Die Strecke des Wolfs ergibt sich aus beiliegendem Bewegungsprofil. Über eine Videoaufnahme konnte ein Wolfsrüde bestätigt werden. Die Sichtungen wurden zunächst der Polizei gemeldet, die sich wiederum mit dem Wolfsbüro des Landes in Verbindung setzte. Ein Wolfsberater war mit der aktiven Suche nach weiteren Spuren beschäftigt.

Seit dem Morgen gibt es keine weiteren Meldungen, so dass der Wolf wahrscheinlich die Stadt wieder verlassen haben wird.

„Das Vorkommen eines Wolfs in dicht besiedelten Bereichen, wie der Innenstadt von Hannover, zeigt, dass wir mit zunehmendem Wolfsbestand auch in dicht bebauten Bereichen mit Wölfen rechnen müssen. Bei einem „üblichen“ Lehrbuchverhalten meidet der Wolf den Menschen. Junge Wölfe, die ihr Rudel verlassen und den Menschen nicht als Gefahr erfahren, können jedoch keine Scheu vor dem Menschen lernen. Da kann dann die Neugier über ein eventuelles Nahrungsangebot in der Eilenriede, der Leinemasch oder anderer Grünflächen auch überwiegen“, so der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies.

In Niedersachsen leben derzeit 39 Wolfsrudel und vier residente Einzelwölfe, was etwa 350 Wölfen entspricht. Die Jährlinge verlassen in der Regel ihr Rudel und suchen sich eigene Territorien. Dabei ist es in unserer Kulturlandschaft normal, dass sie auch durch bebaute Bereiche streifen. In den ländlichen Bereichen kommen Meldungen über Wölfe in Dörfern daher regelmäßig vor. Dass ein Wolf so tief in belebte Bereiche einer Stadt eindringt, ist jedoch neu in Niedersachsen. Menschen wurden bei diesen Ausflügen bisher nicht verletzt.

Das BFN prognostiziert eine Zunahme des Wolfsbestandes auf etwa 1200 Wölfe in Niedersachsen, was wir bei anhaltenem strengen Schutz des Wolfs etwa 2030 erreichen werden. Damit werden auch Wölfe in Städten wahrscheinlicher. Wenn man nicht weiter darauf vertrauen möchte, dass Nahbegegnungen mit Wölfen schon gut gehen, muss der Wolf die Scheu vor dem Menschen wieder lernen. Auch dafür haben wir den Wolf in das Jagdrecht gebracht, damit er wie andere Wildarten bejagt werden kann.

Rechtlich ist ein Abschuss von Wölfen jedoch durch das Bundesnaturschutzgesetzt extrem eingeschränkt. Dass muss in Zukunft anders werden und wir brauchen zügig die im Koalitionsvertrag des Bundes vorgesehenen regionalen Lösungsmöglichkeiten.

Bewegungsprofil hier ansehen

 

Pferdeland Niedersachsen GmbH

Gesellschafter

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